Andre Thiemann Microsoft Cloud Blog

Microsoft hat einen großen Schritt gemacht: Anthropic’s Claude Sonnet 4 und Claude Opus 4.1 sind jetzt in Microsoft 365 Copilot integriert. Damit setzt Microsoft seine Multi-Model-Strategie um – Unternehmen können künftig zwischen OpenAI- und Anthropic-Modellen wählen, je nach Anwendungsfall.
Offizielle Ankündigung von Microsoft.

Was wurde angekündigt?

  • Claude Sonnet 4 und Claude Opus 4.1 sind ab sofort verfügbar in:
    • Researcher Agent: Für komplexe, mehrstufige Analysen und Recherchen.
    • Copilot Studio: Für die Erstellung und Orchestrierung von KI-Agenten.
  • Ziel: Mehr Flexibilität und Resilienz durch mehrere KI-Modelle in einer Plattform.
    Details zu Claude in Copilot

Aktivierung & Steuerung

  • Admin-Opt-in erforderlich im Microsoft 365 Admin Center.
  • Session-basiert: Nutzer wählen Claude aktiv pro Sitzung.
  • Keine automatische Aktivierung → volle Kontrolle für IT-Admins.
    Setup-Anleitung

    Datenverarbeitung & Compliance

    • Claude läuft auf AWS, außerhalb der Microsoft-Compliance-Boundary.
    • Es gelten Anthropic Commercial Terms, nicht Microsoft DPA:
      • Keine Nutzung für Modelltraining.
      • Kunde bleibt Daten-Controller.
      • Outputs gehören dem Kunden.
    • Enterprise-Security: SOC 2, ISO 27001.
      Governance-Hinweise

        Governance & Risiken

        • Cross-Cloud-Architektur → DSGVO, Datenresidenz und Vendor Risk Assessments prüfen.
        • Unternehmen müssen Routing, Monitoring und DLP anpassen.
        • Purview-Integration: Sensitivity Labels und DLP greifen weiterhin in Copilot, auch bei Claude.
          Purview DLP für Copilot

              Kostenmodell

              • Microsoft 365 Copilot-Lizenz erforderlich (z. B. E3/E5 + Add-on).
              • Claude-Nutzung: Zusatzkosten wahrscheinlich (PAYG oder Paket), Details noch offen.
                Preisinformationen zu Copilot

                      Meine Einschätzung

                      Microsoft setzt auf das richtige Pferd, um Copilot zukunftssicher zu machen.
                      Die Vision geht auf: Mehrere KI-Modelle unter einer Haube, die ich als Anwender flexibel auswählen kann – wie ein Pilot, der je nach Thermik den besten Aufwind sucht.

                      Aber:

                      • Es gibt aktuell keine EU-Datenboundary-Lösung wie bei OpenAI.
                      • Unternehmen müssen jetzt handeln:
                        • Data Governance aktualisieren.
                        • KI-Strategie entwickeln und durchsetzen.

                      Das ist kein Sprint, sondern ein Ultra-Marathon – oder besser gesagt: ein Streckenflug ohne sicheren Landeplatz.

                                Was Unternehmen jetzt tun sollten

                                Opt-in bewusst steuern – nicht einfach aktivieren.
                                Purview-DLP und Sensitivity Labels prüfen – Claude respektiert diese in Copilot.
                                Vendor Risk Assessment für Anthropic durchführen.
                                KI-Strategie definieren: Wer darf was, mit welchem Modell?

                                          Wie seht ihr das?
                                          Ist Multi-Model die Zukunft – oder wird die Thermik zu turbulent?